Das 24. Seminar in Bad Kissingen – abgesagt!

Wegen der Corona-Epidemie musste das Seminar leider abgesagt werden!

Vom 27. bis 29. März findet das 24. Seminars des Projektes „Genealogie der Siebenbürger Sachsen“ im „Heiligenhof“ in Bad Kissingen statt. Das Thema dieses Seminars  sind die Militär- und Kriegsdienstjahre der Siebenbürger Sachsen. Dazu wurde Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch eingeladen, der einen Vortrag „Zur Militärgeschichte Siebenbürgens unter österreichischer und österreichisch-ungarischer Herrschaft“ halten wird.

Dr. Dietmar Gärtner wird in seinem Vortrag „Historische Regionen – ein geographischer Rückblick“ historische und geographische Hintergründe von Regionen erläutern, die aus früheren administrativen Gebieten hervorgegangen sind und sich z.T. auch bis auf den heutigen Tag eine charakteristische Identität bewahrt haben. Dazu zählen beispielsweise neben Siebenbürgen und seinen Teilregionen auch die einstigen Kronländer der Habsburger- bzw k.u.k. Monarchie, wie das Banat, die Bukowina, Galizien, Böhmen, Mähren u.v.m. Hintergrundwissen über die historischen Regionen ist hilfreich, um Ortsbezeichnungen, die in den Matrikeln vorkommen, besser zuordnen zu können.

Wie auch in den bisherigen Seminaren können an dieser Tagung nicht nur Projektmitarbeiter teilnehmen, sondern auch weitere Landsleute, die unser Team und unsere Arbeit kennenlernen möchten. Für eventuelle Interessenten wird eine Einführung in die Projektarbeit angeboten.

Das Thema des Seminars ist wichtig für die Erfassung der genealogischen Daten, da bei den Projektmitarbeitern nicht genügend Fachwissen vorliegt.

Bei eventuellen Fragen wenden Sie sich bitte an Jutta Tontsch, Telefon: 040 6538 9600, oder Bernd Eichhorn, Telefon: 0172 7711450.

Anmeldung zum Seminar sollten bis zum 16. März beim Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971 71470, Fax: 0971 714747, E-Mail: info[ät]heiligenhof.de erfolgen.

Tagesordnung_24.Seminar




Änderungen von Familiennamen in Zendersch

Matrikelauszug

Nicht überall, und im europäischen Raum auch nicht zu allen Zeiten, gibt bzw. gab es die heute so selbstverständlichen Familiennamen. Wohl kannte man Sippennamen schon bei den Germanen, später Beinamen zur besseren Unterscheidung mehrerer Personen mit gleichem Namen oder zu ihrer Auszeichnung, z.B. der englische König Richard, der wegen seines Mutes den Beinamen „Löwenherz“ erhielt. Der Beiname erlosch jeweils mit dem Tode seines Trägers. Im Mittelalter war die Gesellschaft viel übersichtlicher und weniger differenziert als die unsrige, deshalb reichten solche Namensformen aus.

Das änderte sich mit dem Anwachsen der Bevölkerung und der damit verbundenen zunehmenden Unübersichtlichkeit, etwa im 14./15. Jahrhundert. Von daher ist anzunehmen, dass die Siebenbürger Sachsen, als sie 200 Jahre früher im Karpatenbogen siedelten, keine Familiennamen besaßen.

Über Zeitpunkt und Anlass der Herausbildung von Familiennamen in Siebenbürgen scheint es an gesicherten Erkenntnissen zu mangeln. Auch die 1976 erschienene Arbeit von Fritz Keintzel-Schön bringt zu dieser Frage keine Klarheit. Frühe Belege für heute vorkommende Namen sind sehr selten. Eine der ersten Namenlisten wurde anlässlich der Pfarrerwahl um das Jahr 1400 in Stolzenburg erstellt. Sie enthält rund 100 Familiennamen von Stolzenburger Bürgern (Urkundenbuch Bd. 3. S. 93-95). Nur zwei Familiennamen sind noch früher bezeugt, sie waren in den 1970er Jahren noch am selben Ort gebräuchlich: Petrus Lucae in Deutsch-Tekes 1373, heute Lutze, und Theodoricus Mynnig in Großalisch 1393, heute Menning.

Für meine Fragestellung möchte ich folgende Kategorien unterscheiden:

  • reine Familiennamen,
  • Familiennamen mit Dorfnamen:
    • Dorfnamen, die zu neuen Familiennamen werden,
    • Dorfnamen, die im Laufe der Zeit wieder verschwinden,
  • Necknamen oder Spitznamen, die in der Regel nur für eine Person Gültigkeit haben,
  • Familiennamen, für die lediglich eine andere Schreibweise verwendet wird.

In diesem Zusammenhang geht es mir um solche Familiennamen, die, nachdem sie geändert wurden, für die betreffende Familie nicht mehr gültig sind. Das heißt nicht, dass sie im Dorf verschwunden wären, sie sind bei anderen Familien weiterhin gültig. Aber diese (!) Familie trägt jetzt einen anderen Namen. Hier sind einige Beispiele:

Vollständige Namensänderungen – einige Beispiele:

  • Bell → Kasper (Casper, Caspar)
  • Bell → Rader (Radder, Rhader, Rhoder)
  • Faulweber → Dröden (Dreden)
  • Faulweber → Gärtner
  • Henning → Alischer
  • Konyen → Kutscher (Kotschisch, Kotsis)
  • Weber → Dröden (Dreden)
  • Weber → Lisa (Lies, Liese, Lisen)
  • Weber → Lutsch (Liötsch, Letsch)

Es geht mir auch nicht um die sog. Dorfnamen, die ich grundsätzlich von den Spitznamen unterscheide. Dorfnamen sind z.B.:

  • Bache Kreischer
  • Growen (für Gross)
  • Flischer Kuonyen
  • Wogner Anger (für Ungar)
  • Csákány Kreischer
  • Piter Weber

Aus den genannten Zusatzbezeichnungen ist kein selbstständiger Familienname geworden. Aber auch sie waren notwendig, um die Familien unterscheiden zu können, und haben sich z.T. über viele Jahrzehnte erhalten.

Nun ist jetzt zu klären, warum und wann die Familiennamen vollständig geändert wurden und was die neuen Namen bedeuten bzw. woraus sie abgeleitet sind.

Der wichtigste Grund ist die Häufigkeit des Namens. Schaut man sich allein die Anzahl der Namensträger seit 1665 von Bell (816 in 270 Familien) und Weber (1082 in 366 Familien) an, so wird deutlich: um diese vielen Namensträger voneinander unterscheiden zu können, ist ein Zusatz in Form eines Beinamens oder eben ein Ersatz in Form eines neuen Familiennamens erforderlich.

Ein weiterer Grund ist die Abgrenzung eines Zugewanderten mit dem Namen von Alteingesessenen: Ein Henning kam aus Groß- oder Kleinalisch nach Zendersch – sein Name änderte sich in Alischer.

Ein Zeitpunkt für die Namensänderungen lässt sich nicht angeben. Man muss von einem Zeitraum sprechen: Für die meisten Änderungen in Zendersch gilt Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

Hinsichtlich der Bedeutung neuer Familiennamen sind zu nennen

  • Vornamen, die irgendwann in der Familie vorgekommen sind: Anton (Tanch), Mathias (Thies), Blasius (Bloos), Simon (Seimen), Casper (Kasper)
  • Orte, aus denen Zuwanderer stammen: Rode (Rader), Alisch (Alischer)
  • Berufe, die ein Vorfahr ausgeübt hat: Schullehrer (Schuller), Kutscher (<- ung. Kotsis) – dieser hat wohl bei seinem ungarischen Adligen als Kutscher gedient.

Soweit nur bei einem Familiennamen eine Änderung erfolgt, ist es noch relativ einfach, die richtige Zuordnung vorzunehmen. Schwieriger wird es, wenn sich zwei unterschiedliche denselben neuen Namen zulegen, wie bei den folgenden Beispielen:

  • Bell und Weber → Rader
  • Faulweber und Weber → Dröden
  • Faulweber und Orend → Gref
  • Seiler und Weber → Thies

Zum Schluss möchte ich noch zeigen, wie sich eine Namensänderung in einer Familie darstellen kann, bzw. wie ich dies in Genplus wiedergegeben habe:

Bei Bigler Michael sen., geb. 1763, ändert sich der Name anlässlich der Trauung seiner zweiten Tochter Catharina 1812 in Bühler. Sein Sohn Michael, geb. 1804, heißt bei der Taufe selbstverständ­lich noch Bigler. Bei ihm erfolgt die Änderung anlässlich seiner eigenen Trauung 1825.

Für die Umwandlung von Bigler in Bühler habe ich bisher nirgends eine Erklärung gefunden. Dagegen gibt es bei der Änderung von Faulweber in Feinweber eine volkstümliche Deutung: man wollte nicht als „faul“ gelten. Dabei ist der Name Faulweber gar nicht herabsetzend, denn er entstand aus dem Berufsnamen „Wollweber“.

Wie sieht es wohl in anderen Gemeinden aus? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

Dr. Renate Weber

(Vortrag beim 20. Seminar)




Das 14. Seminar in Bad Kissingen

Quellen-MDas diesjährige Frühjahrsseminar des Projektes Genealogie der Siebenbürger Sachsen findet vom 20. bis 22. März, der langjährigen Tradition folgend, wieder in der Tagungsstätte Der Heiligenhof in Bad Kissingen statt. Hauptthema dieser Tagung ist die „Effektive Verwaltung und Handhabung siebenbürgischer Quellen für unsere gemeinsame genealogische Datenbank“.

Das Projektteam zählt zur Zeit 87 aktive Mitarbeiter, die etwa 90 siebenbürgische Ortschaften und Bukarest bearbeiten. Das ist zwar eine große Anzahl von Mitarbeitern, aber für die Bewältigung des riesigen Berges Arbeit, der noch vor uns liegt, werden weitere helfende Hände gesucht. Aus diesem Grund hoffen wir auf Verstärkung auch aus Ihren Reihen und würden es begrüßen, wenn der (oder die) eine oder andere von Ihnen Interesse an unserer Arbeit zeigen und unverbindlich am Seminar teilnehmen würde.

Die Tagesordnung des Seminars können Sie hier herunterladen.

Für die Anmeldung zum Seminar können Sie dieses Formular verwenden.

Wir freuen uns auf Sie!

Das Leitungsteam




Das 13. Seminar in Bad Kissingen

Vom 10. bis 12. Oktober 2014 findet in Bad Kissingen das diesjährige Herbstseminar des Projektes Genealogie der Siebenbürger Sachsen statt. Das Motto dieses Seminares lautet: „Gemeinsam schaffen – praktische Übungen für beste Datenqualität unserer Genealogien“. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jetzt verstärkt auf der Bereinigung und Angleichung der einzelnen Ortsgenealogien, damit sie in hochwertiger Qualität in der gemeinsamen Datenbank zusammengeführt werden können. Daneben geht die weitere Erfassung von Familienbüchern, Matrikeln und anderer genealogischer Quellen weiter.

Das Projektteam zählt zur Zeit 80 aktive Mitarbeiter, die etwa 83 siebenbürgische Ortschaften und Bukarest bearbeiten. Das ist zwar eine große Anzahl von Mitarbeitern, aber für die Bewältigung des riesigen Berges Arbeit, der noch vor uns liegt, werden weitere helfende Hände gesucht. Aus diesem Grund hoffen wir auf Verstärkung auch aus Ihren Reihen und würden es begrüßen, wenn der (oder die) eine oder andere von Ihnen Interesse an unserer Arbeit zeigen und unverbindlich am Seminar teilnehmen würde.

Die Tagesordnung des Seminars können Sie hier herunterladen.
Für die Anmeldung zum Seminar können Sie dieses Formular verwenden.

Wir freuen uns auf Sie!




Das 12. Seminar in Bad Kissingen

Die Genealogen des Projektes „Genealogie der Siebenbürger Sachsen“ trafen sich vom 21. bis 23. März in der Tagungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen in der Rhön zu ihrem 12. Seminar, das diesmal unter dem Motto „Blick auf das große Ganze – Bereinigung, Vereinheitlichung und Zusammenführung unserer Ortsgenealogien“ stand. Das Seminar war mit 60 Teilnehmern das bestbesuchte seit  dem Start im Oktober 2008. Weitere Informationen zu dem Ablauf gibt das Protokoll der Tagung, das in einigen Tagen den Mitgliedern kommuniziert wird.