Uerschdref

Uerschdrefer-Kah-MEs gibt einen Ort in Luxemburg, in dem man als Siebenbürger Sachse trotz aller Sympathie für das schöne Großherzogtum nur sehr ungerne wohnen möchte. Und das nur des Namens wegen. Der Ort heißt nämlich Uerschdref.

Des Siebenbürgisch-Sächsischen Kundige werden das sofort verstehen, andere mögen sich vielleicht wundern. Zur Aufklärung nur soviel: auch die Luxemburger scheinen sich etwas zu genieren, denn auf Hochdeutsch und Französisch (!) nennen sie das Dorf Arsdorf. Zwei für den Sinn des Namens sehr entscheidende Buchstaben, ‚c‘ und ‚h‘, wurden einfach eliminiert!

Nun ist das eingentlich Interessante an diesem Ortsnamen nicht seine unverblümte Direktheit, sondern die Tatsache, dass er auf Luxemburgisch, wie auf Siebenbürgisch-Sächsisch gleich ausgesprochen und geschrieben wird. Als ob nicht 1772 km und 865 Jahre dazwischen lägen! Nicht nur der besagte Körperteil heißt gleich sondern auch die – wie ich bisher glaubte, nirgendwo sonst vorkommende – Bezeichnung für Dorf mit Buchstabenverdreher, kommt genauso vor. Eine ganze Reihe von siebenbürgisch-sächsischen Ortsnamen haben das dref in sich, von Apesdref über Piterschdref und Rechesdref bis Wuandref.

Was lehrt uns das? Unsere Sprache, so, wie wir sie von kleinauf lernten und in unseren Gemeinschaften sprachen, in jedem Dorf ein bisschen anders und dennoch für alle zu verstehen, sie ist ein wahrer Schatz. In ihr stecken jahrhundertealte Tradition und Geschichte, sie verbindet uns. Auch mit den Luxemburgern – nach so langer Zeit.

 

Siehe auch: Uerschdref auf der luxemburgischen Wikipedia.

 




Das 15. Seminar in Bad Kissingen

Holzmenger-Taufbuch-MDas Herbstseminar 2015 des Projektes Genealogie der Siebenbürger Sachsen findet vom Freitag, den 9. bis Sonntag den 11. Oktober in der Tagungsstätte Der Heiligenhof in Bad Kissingen statt. Zentrales Thema dieses Seminars sind „Wege der Zusammenarbeit über die Internetplattform des Projektes“, denn diesmal stehen die Angleichung der Informationsdarstellung und die Recherchemöglichkeiten auf der genealogischen Datenbasis des Projektes im Mittelpunkt.

Das Projektteam zählt zur Zeit 82 aktive Mitarbeiter, die etwa 90 siebenbürgische Ortschaften und Bukarest bearbeiten. Diese ansehnliche Anzahl von Mitarbeitern arbeitet fleißig an der Bewältigung des riesigen Quellenmaterials. Da aber noch so Einiges vor uns liegt und etliche Ortschaften auch noch keinen Bearbeiter haben, werden weitere helfende Hände gesucht. Aus diesem Grund hoffen wir auf weitere Verstärkung und würden es begrüßen, wenn der (oder die) eine oder andere von Ihnen Interesse an unserer Arbeit zeigen und unverbindlich am Seminar teilnehmen würde, um sich selber ein Bild über die Möglichkeit einer eigenen Beteiligung am Projekt zu machen.

Dieses Seminar wird mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.

Die Tagesordnung des Seminars können Sie hier herunterladen.

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